Freitag, 30. September 2016

matthew

zeigte deutlich auf wie theoretisch die ganzen hurrikanstrategien hier sind. eine stoerungszone zog innerhalb von vier tagen von suedlich der  kapverden in die karibik.  die zugbahn sollte im sueden ca bei carriacou ueber die kleinen antillen fuehren.  das tief war als tropische stoerung vorausgesagt worden.  mit dem boot in den sueden gehen war daher keine option, denn wer weiss was aus der stoerung noch werden koennte.  es kam nur leicht anders.  die stoerung zog etwas weiter noerdlich in die karibische see und verstaerkte sich einen tag frueher zum tropischen sturm als vorausgesagt.  wir hatten hier in le marin daher windstaerke 8 mit boen von 9 und 10 beaufort.  zwischen 20 und 30 boote rissen sich los und gingen auf drift.  die meisten blieben unbeschaedigt aber einige liegen nun auf den riffen.  viele der vertriebenen boote sind unbewohnt und stehen nun dort wo der anker wieder gefasst hat.  das gute: mein kat und mindestens 300 weitere boote rissen sich nicht los.  ich hatte den 25kg rocna mit 45m kette und den 15kg rocna mit 10m kette und 75m leine auf 6m wassertiefe ausgebracht.  beide anker lagen fast in einer linie damit yoyo noch manoevrierfaehig bliebe wenn ein anderes boot auf mich runterrutschten sollte.  das war auch bitternoetig.  ein kat kam in meine richtung angetrieben.  ich konnte ihm mit dem backbordmotor im vorwaerts und dem steuerbordmotor in rueckwaerts ausweichen.  der wind bleibt mit diesem manoever immer an backboard und drueckt das boot nach steuerbord zur seite. die behoerden hatten die segler aufgefordert in den ankerbuchten zu bleiben mit dem hinweis, dass die vorhandenen rettungsmittel  unter den gegebenen bedingungen weitgehend nutzlos seien (bis zu 9m wellen im st. lucia kanal und 0 sicht).  mir scheint das eine sehr vernuenftige auffassung zu sein.  bedenklich finde ich aber dass man das den leuten ueberhaupt sagen muss.  es wirft ein komisches licht auf die geistige verfassung der segler.  mein fazit:  wer eine hurrikansaison in einem hurrikangebiet verbringt verlaesst sich auf sein glueck.  dieses ist zwar oft auf seiten des gluecksritters, aber nicht immer. 


da ist die welt noch in ordnung. ferienwetter wie es der prospekt verspricht

mein nachbar in windstaerke 9 kurz bevor sein anker ausbricht

mein nachbar hatte zu wenig kette gesteckt.  sie ist hier straff gespannt und sollte in einem winkel von maximal 15° zum deck nach unten abgehen.  er ist ca. 300m vertrieben und leigt nun wieder neben mir.  mehr kette hat er aber nicht gesteckt! - no risk no fun ist wohl sein motto.  matthew wuetet nun in der karibischen see und ist hurrikan der zweiten kategorie geworden.
 
windstaerke 10. wale weichen solchem wetter aus. sie wuerden ertrinken!