Donnerstag, 21. März 2019

bald geht es weiter

heute wollte ich eigentlich aus panama ausklarieren.  das ging aber nicht. der hafenkapitän, der ein wichtiges papierechen für die immigration ausstellen muss, war an einem meeting das den ganzen nachmittag in anspruch nehmen würde.  er hat zwar eine sympathische stellvertreterin aber was wäre ein hafenkapitän denn noch wert wenn man ihn einfach so ersetzen könnte.  "komm morgen nach 8 wieder", hiess die losung.  dumm wer sich darüber aufregt.  panamesen sind definitiv nicht dumm.  sie sind generell sehr höflich und hilfsbereit und regen sich so gut wie nie auf.  am freitag 22.03. hoffe ich bis zu den las perlas, einer inselgruppe südlich von panama.stadt,  weiterzukommen.  ca. eine woche später beginnt dann die lange reise richtung mangareva in den gambiers.  kommentare gibt es wie immer auf meinem anderen blog.

Mittwoch, 6. März 2019

kanaltransit von colon nach panama-stadt

die prozedur ist einfach und ein agent lohnt sich nicht, macht sie allenfalls bequem wenn das budget keine grosse rolle spielt.  formular herunterladen, ausfüllen und an angegebene adresse mailen.  das kann im voraus gemacht werden.  liegt man in der shelter bay marina oder davor in den neuen flats um halb acht morgens anrufen und termin für den vermesser abmachen.  danach das formular für die rückerstattung des “bond” ausfüllen und bei der city bank in colon den transit inkl. “bond” in cash einzahlen.  der marinabus fährt da täglich vormittags hin.  kostet was für ankerlieger.  hat man einbezahlt und ist bereit mit linehandlern und allem und allem drum und dran ruft man abends nach 1800 den dispatcher an und kriegt einen vorläufigen termin für den transit.  am tag vor dem transit nochmals anrufen und termin bestätigen lassen. wird selten verschoben; kommt aber vor. danach gehts los.  die linehandler mit leinen und ev. fender kommen ein paar stunden vorher aufs schiff.  dann kommt der advisor und es geht anker auf.  man macht die bergschleusen und liegt beim eindunkeln an einer grossen, schmutzigen und quitschenden gummitonne auf dem gatunsee.  ein fenderbrett wäre hier hilfreich.  die leinhander werden mit essen versorgt und auf die kojen verteilt.  die advisor neigen dazu zu behaupten dass es am morgen um 7 weitergeht aber 9 ist realistischer.  immerhin es geht weiter. man fährt dem kanal entlang über den schönen gatunsee und kann allerhand vegetation bestaunen.  je nach advisor kriegt man auch reichlich geschichtliches und aktuelles zu hören.  so weiss ich nun dass der letzte präsident zwecks “sozialem recycling” hoch über dem kanal einsitzt und der jetzige, falls er nicht wiedergewählt werden sollte, ihm dort bald gesellschaft leisten darf.  der kanal bringt viel geld und das verlockt die kleptokraten doch allzusehr.  obwohl sie es doch nur gut meinen diese armen reichen! 



hier sind wir in der pedro miguel schleuse. 2 oder 3 boote werden zum schleusen zu einem floss zusammengebunden.  der mittlere oder der kräftigere liefert den vortrieb beim verschieben von schleuse zu schleuse und die die äusseren boote korrigieren die richtung in die das floss fährt.  bergauf werden kleinboote hinter dem frachter geschleust, talwärts vor dem frachter.  von der pedro miguel schleuse zu den miraflores schleusen bleibt das floss zusammengebunden.  ich war steuerbord aussen und hatte mit dem kat viel windangriffsfläche.  an backbord war ein schlanker mono.  ich fuhr deshalb fast die ganze strecke von pedro miguel bis miraflores (ca. 1km) mit einem motor im rückwärtsgang denn es wehte ein steifer rückenwind.





stress gibt es beim transit selten. die advisor haben die lage im griff und martin, links im bild wirkt daher sehr entspannt und wie der advisor wirkt kann jeder selber sehen.





martin hilft mir beim schleusen und dazu habe ich noch drei linehander angeheuert, denn 4 leute zum bedienen der leinen sind auf jedem boot vorgeschrieben.  alle drei sind befreundete jugendliche. beste laune und gesegneter appetit sind garantiert.  für alles und jedes gibt’s daumen hoch oder runter. beim essen gingen die daumen jeweils hoch, gottseidank.  die kids waren sehr höflich. im bildhintergrund: EL PACIFICO !!




die imposante skyline der millionenstadt panama-city.  das gebäude mit der abgerundeten spitze rechts im bild soll “trump tower” heissen. einkaufen gehe ich in albrook, einer gigantischen mall. 700m lang, 2 stockwerke, rundum läden und natürlich klimatisiert.  der zentrale busbahnhof daneben ist auch nicht viel kleiner. 




ein grosser pott eilt zum kanal.  trotz der bugwelle schüttelt dieser kahn uns am ankerplatz weit weniger durch als die lotsenboote.  ich bin zum schluss gekommen dass es eine internationale verschwörung der lotsenboothersteller geben muss. wohin man auch geht, diese dinger scheinen immer nach dem prinzip “maximale welle bei jeder gegebenen geschindigkeit” gebaut zu werden. man beginnt sie mit der zeit zu hassen. am schlimmsten allerdings sind vollgeladene tanker wohingegen autotransporter kaum mehr wellen erzeugen als ein schwan. der biggie im bild oben soll übrigens für den transit in der neuen grossen schleuse 1 million $ hinblättern dürfen.  die neuen schleusen sind anscheinend bereits wieder zu klein für die grössten schiffe die zurzeit gebaut werden und ich habe gehört man denke schon an die nächstgrösseren schleusen.





pelikane sind sehr erfolgreiche fischer.  sie holen sich das fischlein im sturzflug mit vogereckten hals und schnabel und das fischlein das gerne ein fisch werden möchte sollte sich tunlichst in einem meter tiefe und mehr aufhalten.  kommt es dann aber an die wasseroberfläche um seine schwimmblase mit neuer luft zu füllen kommt auch noch der fregattvogel angesaust und pickt es mit eleganten kopfincken aus dem wasser.  aus der schwimmblase wurde bei uns im verlauf der zeit die lunge und die kiemen wurden zu unseren ohren.  vögeln ist innovativ - aber es dauert bis sich was ändert!



faultiere hängen hier angeblich auf allen drei inseln (naos, perico und flamenco) in den bäumen. ein biologe hat mir erzählt dass die tiere einmal die woche zum kacken vom baum steigen. im pelz des tieres lebe eine fliege auf deren exkremente eine alge wachse die dem tier einen grünen schimmer gebe und es so vor den augen von adler und jaguar verbergen helfe. die larven dieser fliege würden in der kacke des faultiers gedeihen, was die gefährliche und umständliche kletterei sinnvoll erscheinen liesse, so der biologe.  mag sein.  aber dieses exemplar hier, von martin auf der insel perico fotografiert, scheint mir eher vom frisör zu kommen.  es wirkt so frisch geföhnt.