Freitag, 26. Juli 2013

angra do heroismo

grau in grau macht grün, könnte man sagen.  es ist ein diesig grauer tag hier in angra und es nieselt seit letzter nacht.  das wetter kann sich hier aber sehr schnell wieder ändern.  schon ab mittag soll es wieder trocken sein.  also ein optimaler tag um einen blogeintrag zu machen und ein paar bilder daran anzuhängen. mit dem nächsten wind aus der richtigen richtung will ich dann nach faial weitersegeln.  der 2300m hohe vulkan pico auf der gleichnamigen nebenan lockt mich. 


blick_vom_boot_aus
blick vom boot richtung stadt

warum_habe_ich_das_nicht_gesehen
wie konnte ich das bloss übersehen?

von_der_oberstadt
kleines städtchen mit grossen kirchen

dächer_und_kirchen
dito

angra_kaserne_1366×766
handel und wandel brachten schon früh wohlstand der entsprechend
geschützt werden musste.  dies hier ist mein bislang wohl bestes bild

Montag, 22. Juli 2013

der hausberg der angrenser

ist der hügel monte brasil auf der kleinen halbinsel welche die bucht von angra vor dem seegang schützt.  es gibt ein paar schöne fusswege da hinauf und natürlich auch ein strässchen denn wandern ist definitiv kein anliegen der einheimischen.  für einige von ihnen dürfte der weg von der wohnung zum auto vor der haustüre in etwa das längste sein was sie freiwillig zu fuss zurücklegen.


leuchtende_blume
wie überall auf den azoren leuchten auch hier jede menge blumen
 
angra_nach_nw
ein blick nach angra im nordwesten

blick_nach_no
der küstenverlauf richtung nordosten

monte_brasil_nach_n
das cruzinho auf dem monte brasil

monte_brasil_blick_nach_nw
hier gucken wir nach nordwesten

Sonntag, 21. Juli 2013

der stadtpark von angra

der stadtpark ist so schön angelegt, dass ich darüber einen eigenen kleinen beitrag mache.  die haben es hier einfach, könnte man sagen.  schliesslich wächst hier mit ausnahme der arktischen gewächse praktisch alles, ganz gleich von wo es herkommt.  hegen und pflegen muss man es aber trotzdem.


stadtpark_1

stadtpark_2


stadtpark_3

stadtpark_4

stadtpark_5


von praia da vitoria nach angra do heroismo

eine giftiggelbe wolke hing über dem berg hinter praia als ich frühmorgens ankam.  so war es denn auch nicht mehr besonders verwunderlich dass ich in der marina keinen platz bekam und dass es am tag darauf wie aus kübeln goss.  seeleute wissen eben die zeichen zu deuten.  vor allem im nachhinein.  am besuchersteg in praia liegen vor allem langfahrtsegler mit grösseren booten.  es scheint für die also da günstig zu sein.   langfahrtsegler fahren selten und bleiben ewigkeiten am gleichen ort, wenn es schön und günstig ist.  zum gummiboot aufpumpen war ich zu faul.  ich ankerte im grossen hafenbecken von praia und segelte ohne landfall  weiter nach angra nachdem das ungemach, welches die wolke angekündigt hatte, vorbei war.
 
 
giftiggelbe_wolke_hinter_praia
die giftiggelbe wolke
küste_2
 
 
küste_1
 
steilküste_pontas_das_contendas


leuchtturm_ponta_das_cavalas
der leuchtturm bei ponta das cavalos

Sonntag, 14. Juli 2013

das heiliggeistfest von ponta delgada

 
es soll das grösste fest des jahres sein hier in ponta delgada.  jedes dorf hat eine delegatin an den stundenlangen umzug geschickt um ein motto darzustellen.  nebst den üblichen geschmückten autos und lastwagen nehmen auch noch ein paar ochsenkarren und pferdewagen teil.  jugendliche verteilen tee, fruchtsäfte, früchte, kuchen und wein an die zuschauer.   ochsen und pferde liefern fladen und äpfel an die stadt.   quitschende ochsenkarren, marschmusik, trommelwirbel, bäuerliche tanzmusik und tanz wird den zuschauern geboten.   alles in einem christlichen rahmen, denn wer früher feiern wollte brauchte den segen der kirchenoberen und den gab’s anscheinend nur für religiöse anliegen.

heute sonntag fand nun der religiöse umzug statt mit kronen, tauben und schwermütiger marschmusik.  alles ist voll mystisch anmutender symbolik. für mich nichtkatholiken ist das völlig undurchschaubar. 
 
 
tanzgruppe_1
tanzgruppe_2
tanzgruppe_3
die_musikantinnen
die_fleissigen_mädchen
die_munteren_mädchen
jung_und_alt
  
ochsenkarren_1
 
ochsenkarren_2 
 
muliwagen

pferdewagen

Samstag, 13. Juli 2013

sete cidades

das reife heugras duftet, blumen leuchten in allen farben, die vögel zwitschern um die wette.  einzelne bauern fahren die milch noch mit pferd und wagen in die sammelstelle.  das leben ist noch beschaulich in sete cidade im westen der insel .  nur motoren lärmen ab und zu. und die ca. 200 kleinen gofen auf schulreise. 5 busse voll davon hat man hergefahren. die kleinen toben herum und die “lehrkörper” leiden tapfer.  ich wandere dem see entlang, erklimme den kraterrand und sammle bilder.   hier eine kleine auswahl.   leider ist das wetter etwas trüb.
 
uferlandschaft_1
wir befinden uns hier in einer caldera
uferlandschaft_2
im hintergrund sieht man immer den kraterrand

uferlandschaft_3
ja auch hier

uferlandschaft_mit_blumen
und hier

hortensien_undbuschrosen
hortensien und buschrosen am wegesrand

lagoa_santiago
lagoa santiago heisst dieses grüne (algenblüte) kraterseelein


sete_cidade
ein blick vom kraterrand nach sete cidades.  ich bin zu fuss da
hochgelaufen, ufff.

zucker und gutzi


zucker_und_gutzi

in der schweiz könnte man damit einen kleinen medialen entrüstungswirbel auslösen.  hier scheint sich niemand daran zu stören. die selbstgerechten gegen die ungerechten.  schön und illusorisch und vergeblich da formal und am wesentlichen vorbei.  in der schweiz tragen sie die meinungsmacher und hier tragen sie die heiligen; die scheinenden heiligenscheine.  was vermisse ich eigentlich an der schweiz?  freunde und bekannte?  sicher, manchmal.  leute gibt es ja überall.  den wirbelnden öv nachdem man die uhr richten kann?  die boulevardmässigen strassen?  oder die perfekte versorgung? vielleicht die superben löhne?  nichts von alledem vermisse ich. solcher komfort wird erst zur bierernsten wichtigkeit wenn man sich völlig entfremdet ist und das system so perfekt aufgesetzt ist dass jeder der es anders will als verlierer dasteht.  das einzige was ich ab und zu vermisse ist die: "cervelat" !

Donnerstag, 11. Juli 2013

sao miguel 2013: ponta delgada

nun isst man im dos anjos statt besser bloss noch günstiger als in den anderen restaurants am hafen.  das rumpsteak kam als plätzchen daher.  die sossen sind nicht mehr hausgemacht.  das halbe hähnchen sah aus wie eine halbe krähe und schmeckte so fischig als wäre es eine halbe möwe und die fritten sind pampig oder kommen als spähne daher.  wieder einen laden zum abhaken.  viele gute und preiswerte esslokale sind mir in den letzten viereinhalb jahren ohnehin nicht untergekommen.  zehn vielleicht, wenn's hoch kommt.  wenn das so weitergeht mit der essensqualität sind die hamburgertempel in zehn jahren die führenden gourmetlokale.  den grund für die mangelnde vielfalt und qualität sehe ich in der mangelhaften ausbildung des küchenpersonals und in der verwendung industriell vorgefertigter zutaten.  das zeugs schmeckt von der türkei bis in die karibik immer ähnlich.  mässig kochen aber kann ich selber viel günstiger.
 
 
baumriese
ein methusalem mit krücken
kirche_muttergottes
die kirche "mäe de deus" befindet sich auf einem hügelchen über der
stadt

blick_ins_hinterland
ein blick ins hinterland von punta delgada

üppige_innenhöfe
hinter alten häusern sieht man üppig überwachsene höfe

verpflegung
kriegsverpflegung im kriegsmuseum, angolas befreiungskrieg dauerte
14 jahre. portugals niederlage war auch das ende der diktatur in portugal

Freitag, 5. Juli 2013

von gran canaria zu den azoren

im prinzip gibt es 3 routen um von den kanaren zu den azoren zu segeln.  allerdings hängt es ganz von der grosswetterlage ab welche zur verfügung stehen. am angenehmsten ist wohl jene mit dem tiefausläufer.  man wartet ab bis sich ein tiefausläufer von westen her nähert und segelt ihm dann entgegen, motort durch den riegel und lässt sich von den südlichen winden nach norden schieben.  dies funktioniert nicht wenn das hoch sehr stark ist (1030 +).  die zweite variante ist eher etwas für gambler und leute mit booten die weit motoren können.  man wartet bis das zentrum des hochs im osten der azoren steht und segelt dann mit halbem wind in einem westlichen bogen nach nordwesten.  das verhalten von hochdruckgebieten ist viel schwieriger vorauszuahnen als von tiefs.  ihre zentren können innert wenigen stunden über riesige gebiete herumwabern und die wahrscheinlichkeit dass man mit variante 2 vom hoch eingesackt wird ist gross.  die 3 variante ist jene der rennsegler:  ganz gleich wie viel wind es hat und von wo er kommt, hauptsache es hat wind und die beste strecke ist die kürzeste.  diese variante habe ich gewählt.  es gab keine andere, das hoch war auf 1036 und erstreckte sich bis zu den bermudas und den kapverden.  auf diesem schlag hat man die hackige welle meist vorlicher als den wind.  ich empfing die wettervorhersage vom spanischen navtex sender auf den kanaren.  man kann ihn bis 35°n empfangen. für die spanier ist jeder wind zwischen nord und ost no! auch wenn er aus 10° weht. es wurde also ein durchaus sportlicher törn. als es dann endlich gemütlicher wurde stellte der wind bald ganz ab und ich musste 20 stunden motoren sonst wäre ich jetzt noch unterwegs.  allerdings zog der neue treibstoffilter von irgendwo luft ein. der motor lief nach dem ersten start für eineinhalb stunden und stellte dann stotternd ab.  luft in der leitung.  von da an stellte er alles 30 minuten ab, man konnte fast die uhr danach richten.  mein rekord steht nun auf 2,4.  die bootsgeschwindigkeit ist beim motoren 5 kn und als das boot nur noch 2,4 kn lief hatte ich den motor entlüftet und wieder startklar für weitere 30 minuten.  als andenken habe ich nun eine blase am linken daumen von der handpumpe am motor.  aber es gab auf diesem törn auch lustige momente:  ich erinnere mich dass ich am navitisch sass und die tägliche standortmeldung tippte.  besser:  zu tippen versuchte, denn ich musste mich alle paar buchstaben mit beiden füssen abstemmen und mit beiden händen festklammern um nicht quer durchs boot geschleudert zu werden, als mir durch den kopf ging  “ fürs stagsegel hat es noch nicht genug wind”.  und noch zuletzt: einen ganzen winter habe am boot herumgewerkelt; dennoch, das kleine steuerbordfensterchen in der nasszelle war nun plötzlich undicht.  letztes jahr war es noch dichtzukriegen, heuer nicht mehr.  in 4 tagen fanden so ca. 40 liter wasser ihren weg in die nasszelle und von dort durch schläuche, die ich mal verlegt hatte, direkt in die bilge.  ich würde nie mit einem boot ohne grosse bilge auf offshorereisen gehen wollen. 
 
ins_azorenhoch_hinensegeln
so sieht das azorenhoch von innen gesehen aus
akunft_in_ponta_delgada
ankunft in punta delgada nach ca. 40 mal motor entlüften.