Mittwoch, 22. Juni 2011

Grenada: Sauteurs

der Minibus fährt mit gewohnt flottem Tempo, also mit Vollgas, Richtung Norden. Auf dem Minibus vor uns steht mit grossen Buchstaben aufs Heck geschrieben: “we drive by faith, not by sight” (wir fahren auf gut Glück, nicht nach Sicht). Der Bus ist nach Sauteurs unterwegs, das bei der Eroberung der Karibik durch die Europäer zu einiger Berühmtheit gelangte. Hier besiegten die Franzosen die Kariben. Als diese sahen dass sie die Schlacht verlieren würden sprangen sie von den überaus hohen Klippen in Tod um nicht als Sklaven für die Franzosen arbeiten zu müssen.
Grenada_Sauteurs_Bucht
dir weite Bucht von Sauteurs
Grenada_Sauteurs_Strand_Klippe
links im Bild die Klippen von denen die Eingeborenen sprangen
Grenada_Sautuers_Klippe
Blick von eben dieser Klippe runter
Grenada_Sauteurs_Hauptstrasse_Mittag
die Hauptstrasse während der Mittagszeit
Am Nachmittag fahre ich mit dem Minibus weiter die Ostküste runter und zurück nach St. Georges. Der Minibus fährt fast im Schritttempo. Was ist los? Ist er kaputt?  Nein, er fährt langsam weil die Schule für die kleineren Kinder um halb drei aus ist und er nicht vorher beim Schulhaus sein will, denn es fahren sehr viele Schüler mit dem Bus zur Schule weil die Schulhäuser weit auseinander liegen und die Wege daher lang sind. Unterwegs steigt ein Mädchen mit einem schweren Sack zu. Sie bringt Muskatnüsse zur Sammelstelle. An der Strasse hocken immer wieder Menschen im Schatten unter den Bäumen und schauen in den Tag um zu sehen wie die Zeit vergeht. Im Radio wechseln sich Musik mit viel Werbung ab. Dann höre ich einen Werbespot der Socialist Party: erst wird über den Zustand der Politik referiert, dann wird den Leuten vorgeschlagen was sie dagegen machen können: “ sit down, lay back, take a look around and WAIT. The system WILL come down”! ( setz dich hin, lehn dich zurück, schau um dich und WARTE – das System WIRD zusammenbrechen). Das nenne ich ein amüsantes Kundenprofil! Und wahr ist die Aussage obendrein auch noch.
Grenada_Fantasie

Freitag, 17. Juni 2011

Grenada: Grand Etang

es ist regnerisch in den Bergen im Inneren der Insel. Wie so häufig. Ich mache einen Ausflug zum Grand Etang, einem Kratersee um den ein sumpfiger Pfad durch den Dschungel führt und der langsam aber sicher verkrautet. Eine Gruppe Kapuzineraffen soll hier leben. Ich höre zwar ein paar affige Schreie in den Bäumen; sehe aber keine Affen. Gabi und Horst, die diesen Ausflug später machen, haben da mehr Glück gehabt.
Grenada_grand_etang_1
ein wolkenverhangener Tag am Grand Etang
Grenada_Grand_Etang_2
der Kratersee verkrautet
Grenada_Grand_Etang_Unterholz
Stauden und Unterholz
Grenada_Grand_Etang_3
bald sieht man ihn von dieser Seite her gar nicht mehr

Mittwoch, 15. Juni 2011

Grenada: die Handfischer von Goyave

in Goyave wird noch mehrmals pro Woche ein grosses Fischnetz parallel zum Strand ausgelegt und dann mit vereinten Kräften an den “Zugseilen”  (wie die richtig heissen weiss ich nicht) von Hand auf den Strand gezogen. Wir sind glücklicherweise an einem solchen Tag hier und können dem Geschehen zuschauen.
Grenada_Goyave_es_geht_los
vom Strand aus wird das Netz mit vielen Helfern an Land gezogen
Grenada_Goyave_Fischfang_2
das Netz ist hunderte Meter lang. Von den Booten taucht immer mal wieder
 einer ab um den Boden des Netzes über Hindernisse hinwegzuheben.
Grenada_Goyave_Fischfang_3
die mittleren Teams ziehen den Boden des Netzes heran
Grenada_Goyave_Fischfang_4
für die Fische wird es langsam eng
Grenada_Goyave_Fischfang_5
die Falle ist zu. Der Boden des Netzes wird an Land gebracht
Grenada_Goyave_Fischfang_6
die Fische schlagen wild um sich. Dies hier ist ein magerer Fang.
Es hatte ca. nur ein Dutzend kleinere Thunfische in dem Netz.

Sonntag, 5. Juni 2011

Grenada: die Muskatnuss

der Minibus tankt in Mitten in Goyave. Nach Goyave wollen wir hin um uns die Muskatnussverarbeitung anzusehen und steigen deshalb aus. Der Fahrer zeigt auf ein Gebäude, das ich spontan als Ruine einsgeschätzt hatte. Das sei die “Nutmeg Station” erklärt er. Es regnet. Wir warten bis er etwas nachlässt uns huschen dann über die Strasse zum Eingang dieser “Nutmeg Station” denn die machen hier Führungen gegen ein kleines Entgelt. Je nachdem ob man vor oder nach einem Hurrikan messe sei Grenada der Welt zweit- oder drittgrösster Hersteller von Muskatnüssen wird uns erklärt. Wie die Nüsse verarbeitet werden erkläre ich anhand der Bilder.
Grenada_Goyave_Muskatnuss
so sieht eine Muskatnuss aus. Aus der Schale wird
Gelee gemacht und die rote Haut wird für Salben verwendetals
oder kommt als scharfes Gewürz auf den Tisch
Grenada_Goyave_Nüsse_auf_Hurden
der Bauer bringt seine Nüsse in die Sammelstelle wo sie erlesen und
 gewogen werden. Danach gehen die Nüsse  an eine der "Nutmeg Station" wo sie
auf solchen Hurden getrocknet und danach weiterverarbeitet werden
Grenada_Goyave_Nüsse_wiegen
für die erste Qualitätskontrolle werden die Nüsse ins
Wasser geschüttet. Die guten Nüsse haben viel Öl und
 sinken die leichteren Nüsse sind weniger wert. Diese
werden in der Regel gemahlen und als Muskatpulver verkauft.
Grenada_Goyave_Nüsse_in_Säcken
die zweite Qualitätskontrolle ist das Kalibrieren. Die grössten Nüsse
sind am meisten wert (ist wie bei den Managern). Die Säcke hier müssen
nur noch vernäht werden. Jeder Sack wiegt 65kg
Grenada_Goyave_Sackbeschriftung
hier werden die Jutesäcke beschriftet. Die ganze Produktion
wird von Hand gemacht
Grenada_Goyave_Gewürze
Grenada produziert auch Kakao, Zimt,  Lorbeer und vieles mehr.
Grenada_Goyave_Kakaobohnen
auf diesen Hurden werden Kakaobohnen getrocknet. Kommt ein in Regenguss
werden die Hurden unters Haus gerollt.
Grenada_Goyave_Flüsschen
der Bach gleich hinter der Fabrik