lebt nun schon seit über zwei Monaten auf Yoyo. In Fort de France kam er an Bord und seit ich ich in rausgetan habe lebt er unter den Kockpitauflagen. Als er noch in der Kajüte an der weissen Wand hinter der Kombüse rumkletterte war er hellgrün mit einem weisslichen Einschlag. Nun, da er unter dem Teakholz wohnt, hat er seine Farben auf graubraun mit fast schwarzem Streifenmuster gewechselt. Lange dachte ich, dass er sich wohl von Mücken ernährt und kümmerte mich nicht weiter um sein Wohlergehen. Neulich aber erwischte ich ihn wie er in meine Tasse geschlichen war und an den Resten von meinen Passionsfruchtsaft leckte. Er lebt also wohl doch eher von Nektar und wenn ich mich richtig erinnere habe ich diese Sorte Geckos immer im Umfeld von vielen grossen Blumen gesehen. Passionsfruchtsaft jedenfalls liebt er und riecht ihn auf mindestens drei Meter Distanz, denn als ich kürzlich eine aufgestochene und leere Dose in der Kombüse wegräumen wollte rannte er mir den Arm hoch und versteckte sich auf meiner Schulter. Ich ging ins Kockpit, hielt den Ooberkörper schräg und sofort sprang er runter und huschte unter die Kockpitauflagen. Einen Gecko aussperren zu wollen würde bedeuten dass man sich praktisch hermetisch einigeln müsste, denn mit seinen genialen Füsschen rennt er jedes Material in jeder Neigung, auch überkopf, entlang. Dabei schafft er etwa drei Meter pro Sekunde wenn er voll speedet! Wenn er pro Schrittchen einen Zentimeter vorankommt sind das 300 Schritte pro Sekunde oder ungefähr drei Millisekunden pro Schritt. Dabei saugt sich sein Füsschen fest und muss sich auch wieder ohne Widerstand heben lassen. Wer einen Roboter bauen will, der auf allen glatten Unterlagen einsatztauglich ist, sollte sich die Geckofüsschen ansehen. Da muss die Lösung liegen. Kommt dazu dass die Haltekraft der Füsse ein Vielfaches das Körpergewichts des Tierchens ausmacht.
|
der Gecko holt sich seinen Sundowner |