Dienstag, 1. November 2016

wintersommer und sommerwinter

die kalendarischen sommermonate heissen hier winter.  diese sprachregelung wurde durch die spanier eingefuehrt.  in spanien regnet es im winter.  hier regnet es im sommer; also ist der sommer hier der winter.  luft und wasser sind hier im winter etwa 2° waermer als im sommer.  der grosse unterschied liegt aber in der luftfeuchtigkeit.  es ist im winter generell etwas weniger windig und viel feuchter als im sommer.  viele leute meiden daher den hiesigen winter und machen in dieser zeit  sommerferien in europa oder nordamerika.  die naechte sind hier im winter etwas laenger als im sommer; viel macht es nicht aus; allenfalls eine stunde.  weil die daemmerung nur sehr kurz ist gehen einem die langen naechte mit der zeit ganz schoen auf den keks.  zum segeln sind sie allerdings angenehmer als die tage mit dieser stechenden sonne.  im dezember beginnt der sommer:  die baeunme werfen einen teil oder alle blaetter ab und die krokodile in den fluessen des noerdlichen suedamerika vergraben sich im schlamm und fallen in einen winterschlaf,  zeitgleich mit den baeren kanadas. 

ruhiges winterwetter

Freitag, 30. September 2016

matthew

zeigte deutlich auf wie theoretisch die ganzen hurrikanstrategien hier sind. eine stoerungszone zog innerhalb von vier tagen von suedlich der  kapverden in die karibik.  die zugbahn sollte im sueden ca bei carriacou ueber die kleinen antillen fuehren.  das tief war als tropische stoerung vorausgesagt worden.  mit dem boot in den sueden gehen war daher keine option, denn wer weiss was aus der stoerung noch werden koennte.  es kam nur leicht anders.  die stoerung zog etwas weiter noerdlich in die karibische see und verstaerkte sich einen tag frueher zum tropischen sturm als vorausgesagt.  wir hatten hier in le marin daher windstaerke 8 mit boen von 9 und 10 beaufort.  zwischen 20 und 30 boote rissen sich los und gingen auf drift.  die meisten blieben unbeschaedigt aber einige liegen nun auf den riffen.  viele der vertriebenen boote sind unbewohnt und stehen nun dort wo der anker wieder gefasst hat.  das gute: mein kat und mindestens 300 weitere boote rissen sich nicht los.  ich hatte den 25kg rocna mit 45m kette und den 15kg rocna mit 10m kette und 75m leine auf 6m wassertiefe ausgebracht.  beide anker lagen fast in einer linie damit yoyo noch manoevrierfaehig bliebe wenn ein anderes boot auf mich runterrutschten sollte.  das war auch bitternoetig.  ein kat kam in meine richtung angetrieben.  ich konnte ihm mit dem backbordmotor im vorwaerts und dem steuerbordmotor in rueckwaerts ausweichen.  der wind bleibt mit diesem manoever immer an backboard und drueckt das boot nach steuerbord zur seite. die behoerden hatten die segler aufgefordert in den ankerbuchten zu bleiben mit dem hinweis, dass die vorhandenen rettungsmittel  unter den gegebenen bedingungen weitgehend nutzlos seien (bis zu 9m wellen im st. lucia kanal und 0 sicht).  mir scheint das eine sehr vernuenftige auffassung zu sein.  bedenklich finde ich aber dass man das den leuten ueberhaupt sagen muss.  es wirft ein komisches licht auf die geistige verfassung der segler.  mein fazit:  wer eine hurrikansaison in einem hurrikangebiet verbringt verlaesst sich auf sein glueck.  dieses ist zwar oft auf seiten des gluecksritters, aber nicht immer. 


da ist die welt noch in ordnung. ferienwetter wie es der prospekt verspricht

mein nachbar in windstaerke 9 kurz bevor sein anker ausbricht

mein nachbar hatte zu wenig kette gesteckt.  sie ist hier straff gespannt und sollte in einem winkel von maximal 15° zum deck nach unten abgehen.  er ist ca. 300m vertrieben und leigt nun wieder neben mir.  mehr kette hat er aber nicht gesteckt! - no risk no fun ist wohl sein motto.  matthew wuetet nun in der karibischen see und ist hurrikan der zweiten kategorie geworden.
 
windstaerke 10. wale weichen solchem wetter aus. sie wuerden ertrinken!

Sonntag, 24. April 2016

hitze, schweiss, staub und waldbrand

seit januar hat es praktisch nicht mehr geregnet hier in trinidad und seit ca. 2 wochen bis letzten freitag hatten wir eine hitzewelle mit 33 bis 35° jeden tag und eine erbarmungslose sonne am himmel.  das arbeiten geht nur noch langsam voran, denn tagsueber ist es schon mal 40° im schiff.  der schweiss laeuft da nur so.  an vielen stellen auf der insel brennt das unterholz in den waeldern.  die feuer werden meistens gelegt.  es soll leute geben die waelder anzuenden weil es ihnen spass macht und es geil aussieht nachts, wurde mir von trinis gesagt.  seit letzten dienstag brennt es nun auch hier in chaguaramas in dem naturschutzgebiet.  es hat zwar am freitag tuechtig geregnet aber einzelne brandherde haben ueberlebt und so geht es nun weiter.  es wird nichts dagegen unternommen. nur wo haeuser und leute bedroht sind greift die feuerwehr ein. ansonsten brennt es einfach solange wie es eben brennen will.  fuer europaeer ist solche gleichgueltigkeit nur schwer zu verstehen.



nur noch 200m distanz.  man hoert bereits das feuer prasseln.