Freitag, 9. Juli 2010

cruising Life: die dunkle Materie

diesmal gibts kein Bild. Wer den Beitrag gelesen hat wird froh sein drum. In der Türkei sind Abwassertanks Vorschrift. Ist ja auch ne gute Sache so ein Tank. Man stelle sich vor man muss mal und es schwimmt beim spülen grad jemand vorbei. Wär ne üble Sache, nicht wahr? So ein Pipi das ginge ja noch. Das machen ja sowieso alle ins Wasser.  Damit es keinen Àrger mit Behörden und Badenden gibt  hat Yoyo eben einen Abwassertank. Da geht das Toilettenwasser rein und man leert ihn dann so ca. ab 5km vor der Küste. Funktioniert bei Yoyo mittels Schwerkraft. Tank oben - Ventil unten. Hat auch immer tadellos geklappt bis ich vor kurzem mal den Eindruck hatte dass der Tank irgendwie doch sehr voll tönt wenn man dranklopft obwohl er eigentlich leer sein müsste. Der Verdacht wird zur Gewissheit. Er schluckt aber er spuckt nicht. Riesenscheisse. Was tun? Der Tank MUSS geleert werden. Ich gehe also in eine Bucht wo absolut niemand ist und mache mich ans Werk obwohl ich mir wünsche dass es diese Werk gar nicht gibt. Vorsichtig löse ich den Schlauch von Ventilstutzen. Er hat 38mm Innendurchmesser. Und staune erstmal. Im Schlauch ist nur Luft. Wie denn? Das Ventil ist doch weit unter Wasser. Egal. Die Verstopfung ist also beim Tankausgang und nicht beim Ventil wo ich sie vermutete. Ich hole einen 21mm Schlauch und schiebe ihn vorsichtig in den großen Schlauch Richtung Tank um anhand des Widerstands die Verstopfung zu finden. Der Pfropfen sitzt beim Tankausgang. Er ist eigentlich recht weich. Nun wünscht man sich dass es läuft aber gleichzeitig wünscht sich aber auch gerade das nicht. Ich schiebe noch ein wenig. Man stelle sich vor: oben Tanki, darunter Schlauchi und am Ende vom Schlauchi... Ich hatte mich vorsichtshalber ausgezogen. ... schiebe noch ein bisschen dann rülpst und gurgelt der Schlauch. Durchbruch! Viel geht nicht daneben bevor ich den Schlauch wieder aufs Ventil gesteckt habe. Höchstens 1,5l. Aber was daneben geht ist in der ganzen Nasszelle verteilt. Überall.  Ich sichere das Ventil und springe erst Mal ins Wasser. Die Schweinerei ist unbeschreiblich. Gut, dass ich alles neu gestrichen hatte. Auch die Abläufe mit den Schläuchen direkt in die Bilge helfen nun sehr. Ich nehme die dunkle Materie auf und kann danach die Spritzer mit vielen Eimern Wasser in die Bilge spülen und von da rauspumpen. Nach 2 Stunden Widerlichkeit ist Yoyo wieder shipshape. Zum Glück habe ich einen robusten Umgang mit solchen Sachen. Ist wohl ein Überbleibsel aus meinen Zeit in der Landwirtschaft.  Ein Tipp für Brillenträger: es hilft in solchen Fällen die Brille nicht aufzusetzen. Das Auge kotzt mit. Was war passiert? Das Boot stand im März 2 Wochen an Land. Nur da konnte die Luft in den Schlauch gelangt sein. In dieser Zeit lief wohl ein Rest der dunklen Materie den Tankwänden entlang runter und trocknete ein.  Da ich danach in die Yacht Marina in Marmaris ging brauchte ich den Tank nicht und so bleib die Verstopfung  lange Zeit unbemerkt. Erst Mitte Juni begann ich zu cruisen und nahm den Tank wieder in Betrieb.