Ich sitze auf Embiez eingeweht fest. Dank Navtex bin ich nicht ausgelaufen. Es weht draussen mit 6BF oder mehr. Ich gehe nach Brusc einkaufen und bin schockiert. Die Preise schlagen bestes Schweizer Niveau. Die billigste Büchse Bier 1,15 Euro. Da vergeht mir die Lust am Saufen. Den Wein gehe ich schon gar nicht erst anschauen. So wie der Junge die Flaschengestelle nachfüllt kann nur pures Gold drin sein. Mache abends einen Rundgang um das Inselchen. Es ist eine herbe Schönheit. Paul Ricard hat die Insel 1958 gekauft und konsequent für die Touristen zubereitet. Unverbaut und ohne Verkehr. Ueberall wilde Büsche und Wäldchen.Nur die Rebberge liess er sich nicht nehmen. Paul Ricard war ein Maler und Bildhauer. An den vielen zu Stein geronnenen Mädchen und Frauen gemessen wohl auch ein Philantrop, Bonvivant, Schöngeist. Die Franzosen nennen seinen Namen mit Ehrfurcht. Man gewinnt den Eindruck, dass sie damit meinen: “wie kann man ihn nicht kennen”. Heute liegt der Gute mausetot auf dem höchsten Punkt seiner geliebten Insel und “oh Schande” die Hasen böhneln auf sein verblichenes Haupt. Abends ein Aergernis mit guten Ausgang: die Franzosen wechseln alle paar dutzend Meilen die Systeme zum Anschliessen von Stromkabeln und Wasserschläuchen. Ersteres stört mich nicht denn ich bin stromtechnisch autonom. Bei solchen Winden sowieso. Mein Windgenerator rackert sich ab, dass die Batterien stöhnen. Wasser allerdings brauche auch ich und so ich stehe erstaunt vor dem Wasseranschluss mit einen Schlauch der nicht passt. Ein freundlicher Nachbar sieht mein Dilemna und kommt mir sein Uebergangsstück bringen. Danke. Mit einem bisschen Hilfe wird alles so viel einfacher.