Mittwoch, 17. Juni 2009

weiter nach St. Florent

Es ist Zeit weiter zu ziehen. Bereits ist Yoyo zur Bahnmarke der Schwimmer vom nahen Strand geworden. Gruppen halbwüchsiger Korsen schwimmen munter schwatzend heran um sich an Yoyo's Tender oder Ankerkette festzuhalten bevor sie wieder zurückschwimmen. Alternde Leistungsschwimmer ziehen verbissen ein Runde um Yoyo. Am 17.06 ziehe ich den Anker aus dem Sand von L'Ille Rousse und laufe nach St. Florent aus. Nach einem Zwischenstopp in der Bucht Marine Malfacu lasse ich am Abend vor St. Florent den Anker fallen. Ein hübscher Ort dieses St. Florent. Tags darauf verhole ich Yoyo in den Hafen. Mit 31 Euro/Tag der bisher teuerste Hafen dieser Reise. Weiter im Süden an der Costa Smeralda sollen die Preise aber noch viel höher sein. Ich streife durchs Städtchen und besuche die alte Kathedrale Nebbio aus dem 12. Jahrhundert. Leider ist sie geschlossen und auch sonst stehen  überall Absperrungen drumherum. Das gute Stück ist in einem schlechten Zustand aber wunderbar schlicht. In einen kleinen Supermarkt gehe ich einkaufen. Nichts besonderes oder? Doch: denn der Laden ist unglaublich eng, alles ist vollgestellt, die Kunden kommen kaum aneinander vorbei und doch füllen die Verkäuferinnen munter schwatzend und lachend die Gestelle. Eine kommt mit 2 riesiegen Packungen Toilettenpapier und will zwischen den Gestellen durch. “Es ce que je passe?” ruft sie. “No!” rufen ein paar Kunden erschrocken, denn sie würde dabei das Gestell mit der Konfitüren “abzuräumen”. Sie lässt die Packungen fallen und lacht. Dann halt einzeln tragen. Dazu muss man wissen, dass das ganze Warenlager auf der gegenüberliegenden Strassenseite liegt. Verkehr hats auch. Keinen schnellen aber unablässig rollenden. Dazu herrschen 35° Hitze. Im Laden hats ein paar Grad weniger. Auf einem meiner Rundgänge durchs glühend heisse St. Florent komme ich auch an einer Schule vorbei. Die kleineren Kinder rufen föhlich “Bonjour” Eine Klasse Halbwüchsiger übt ein Lied. Ueberall wird gelacht. Es herrscht Vorfreude, denn schon bald sind Schulferien. Es sind diese kleinen Szenen aus dem Alltag die mir einen Ort sympathisch und menschlich machen. Ich werde noch einen Tag bleiben, trotz des Preises, vielleicht 2 sogar, denn es ist mal wieder starker bis stürmischer Wind angesagt.