Mittwoch, 2. September 2009

Monemvasia

ich lege das Yoyo in der Hafeneinfahrt vor Anker und gehe mit dem Beiboot zum Einkaufen an Land. Zugegeben: es ist vor Anker etwas unruhiger als in der Marina, aber für einen Einhandsegler ist es nun mal viel einfacher zu ankern als mit auflandigem Wind vor Bug- oder in meinen Fall, Heckanker am Steg anzulegen. Als ich am nächsten Tag wieder mit dem Beiboot auf den Strand fahre steht da ein Herr und lädt mich zum Kaffee ein. Ich akzeptiere und sitze bald mit einem dampfenden Kaffee auf seiner Veranda. Der Herr ist Deutscher, seine Frau ist hier aufgewachsen. Das Häuschen am Strand ist ein Erbstück. Die beide arbeiten am Ballett in Mainz und verbringen ihre Freizeit hier in Monemvasia. Mit der Einladung setzen sie eine Tradition der Eltern fort. Eine wirklich nette Geste. Ich erfahre allerhand über Monemvasia und kriege ein Büchlein geschenkt das dessen Geschichte anschaulich erklärt. Zudem erfahre ich, dass es in und um den Hafen einige Meeresschildkröten gibt. Nach dem Kaffee gehe ich der Hafenpolizei einen Besuch abstatten. Ich frage mich durch: erst bei der Dorfpolizei, dann bei Passanten. Schlussendlich finde ich die Höhle des Löwen und werde lächelnd aufgeklärt: “no Marina, no pay, no problem, no tongtong, womit er den Stempel ins Transitlog meint. Gut so. Am Nachmittag mache ich mich auf zu einer Besichtigung des alten Monemvasia und des Kastro auf dem Felsen. Das Ganze ist schon eindrücklich. Die Hitze ist enorm und ich kehre am Abend völlig erledigt aufs Boot zurück. Da sehe ich zum ersten Mal eine der Schildkröten. Ich bringe den Heckanker aus und lege Yoyo mit dem Bug in den Schwell damit die Rollerei aufhört denn die Marina ist nun definitiv keine Option mehr. Von dort könnte ich die Schildkröten nicht sehen. Am nächsten Morgen werde ich dann belohnt. Eine ca. 60cm lange Schildkröte schwimmt gemächlich unter dem Kiel von Yoyo durch und lässt sich beobachten. Glück gehabt! Ich fische noch einen Plastikstuhl aus dem Wasser, stecke ihn zurück auf den Stapel bei der Festbühne von wo ein Besoffener ihn wohl ins Wasser geworfen hat. Erledige letzte Einkäufe und winke schon bald meinen freundlichen Gastgebern auf der Veranda bye-bye.